»Rauh in Fridde, leev Marlies.«

Es gibt Menschen, die hinterlassen einfach Spuren. In unseren Herzen. Und es gibt Menschen, die hinterlassen zudem Spuren auf unserer kölschen Seele.

Marie-Luise Nikuta, unsere Marlies, gehört dazu. Und nun ist der Himmel ein Stückchen kölscher. Ein Stückchen lebendiger. 

Nicht jeder mag ihre Lieder gemocht haben und dennoch ist mit ihr sicher unbestritten eine der letzten echten kölschen Kultfiguren von uns gegangen.

Es fühlt sich für uns ein bisschen so an, als wäre sie einfach schon immer da gewesen. Und das wird irgendwie auch so bleiben. Wie viele, wenn auch sehr private, Geschichten präsent sind, wenn wir an sie denken. Und wie sehr uns das ein Lachen ins Gesicht zaubert.

Unvergesslich ihre schwere, beeindruckende Eingangstür damals an ihrem geliebten Häuschen in Mauenheim: ein Potpourri ihrer vielen Lieder mit Kölsch-Gläsern, Eis, Schaukelpferd und natürlich dem Dom.

Wenn wir heute daran denken, eine wahre Pforte. Vielleicht sollte man sie nun aus dem Karnevalsmuseum direkt zu Petrus liefern lassen .

Aber Marie-Luise Nikuta vereint noch ganz andere Verdienste auf sich, mit denen sie uns Kölnerinnen und Kölnern ganz Wertvolles geschenkt hat. Sie hat wie keine andere im traditionsreichen Fasteleer so sehr die Türen für die Frauen aufgestoßen. Da hat sie ganz sicher einen Kampf in der Männer-Domäne Karneval geführt. Und gewonnen. Für sich. Für uns. Für unser buntes Köln. 

Allein, was Du da als Frau geleistet hast, verdient unseren uneingeschränkten Respekt, liebe Marlies.

Nicht von ungefähr genießt sie auch und gerade in der kölschen LGBT-Szene Kultstatus.

 

Die Frau mit den knallroten Haaren war vor allem im Herzen bunt.

Du hast über vier Jahrzehnte lang den Kölner Karneval geprägt. Du hast gefühlt fast jedes Motto-Lied geschrieben und wurdest liebevoll die »Motto-Queen« genannt. Du hast wirklich Beeindruckendes für das Weibliche im Karneval geleistet. Und du hast uns ganz persönlich, sehr, sehr viele sehr schöne, besondere und lustige  Momente beschert, für die wir dankbar sind und dankbar bleiben.

Wir verneigen uns vor Dir. »Wenn de Engelche ens Fastelovend fiere« hast Du gesungen. Jetzt haben die Engelchen Dich!

Und dass Du die Reise zu den Engelchen unmittelbar nach Beendigung des Rosenmontags antrittst, kann kein Zufall sein.

Maach et joot. Do blievs bei uns…